Der Bau des 3. und 4. Gleises durch die Deutsche Bahn AG ist beschlossene Sache. Die Art und Weise, wie die Trassenführung technisch umgesetzt wird, ist noch nicht endgültig festgelegt, auch wenn dies von der DB-Projektbau so dargestellt wird. In unserer Region ist die so genannte Trasse „VT 2“ geplant. Dies bedeutet, dass die Trasse zwischen Autobahn und den bestehenden Gleisen der Deutschen Bahn größtenteils in Hoch-Tieflage mitten durch unsere offene Landschaft bis etwa nach Buggingen führen soll, wo sie wieder auf die bestehenden Gleise trifft.
Alle bisherigen Versuche, gemeinsam mit der Deutschen Bahn AG eine für unsere Bevölkerung und für die Umwelt verträgliche Lösung zu finden, verliefen bis jetzt für unsere Region ergebnislos.
Die Bahn verfolgt eindeutig den Weg, Gespräche zu führen, zuzuhören, Zeit zu gewinnen, um danach genau ihren bisherigen Kurs zu fahren. Einen Kurs, der nur davon geprägt ist, die kostengünstigste und schnellste Lösung zu verwirklichen. In unserer Region wird das 3. und 4. Gleis direkt an der bestehenden Verkehrsader entlang der A5 geführt, danach größtenteils in Hochlage mitten durch unsere Kulturlandschaft geführt. Auf diese Weise wird dieses Bauwerk unsere Landschaft für Jahrhunderte negativ prägen. Unzulänglichkeiten, die heute bei Planung und Bau gemacht werden, können später nie mehr korrigiert werden!
Unsere Gegend ist geprägt von der Rheinebene und der Vorbergzone. Wir leben zum nicht geringen Teil vom Reiz dieser Landschaft. Unsere Region und wir, ihre Bewohner, sind schon heute vielfältigen Belastungen ausgesetzt. Durch die Rheinebene verlaufen zentrale Verkehrsadern Europas mit sehr, sehr hohem Verkehrsaufkommen. Die Folgen: Lärm, Abgase und Landschaftszerschnitt durch die Bundesautobahn BAB-5. Und nun soll noch das 3. und 4. Gleis dazukommen ohne ausreichenden Schutz für die Menschen und für die Umwelt! Die vorgesehene Trasse führt durch bzw. entlang von dicht bebauten Wohngebieten, die heute schon einer massiven Belastung durch Lärm und Feinstäube ausgesetzt sind.
Es ist davon auszugehen, dass die neue Bahntrasse Lärm nach sich zieht, der die Grenzwerte weit überschreitet.
Das können wir so nicht hinnehmen, hier muss ein effektiver Schutz her. Der Bahn muss klargemacht werden, dass wir, die Bevölkerung der Gemeinden entlang der A5, uns wehren werden.
Dazu braucht es allerdings einen langen Atem und Mut!
Wir gründeten deshalb am 28.10.2004 die Bürgerinitiative
„IGEL e.V.“
und haben zur Zeit ca. 4 500 Mitglieder.
Unsere wichtigsten Ziele sind:
Durch Einflussnahme des Vereins auf die Planung und Durchführung der DB-Neubaustrecke Karlsruhe-Basel sowie den Ausbau der A 5 soll erreicht werden, dass durch diese Verkehrsvorhaben
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die Bevölkerung (Lärmemissionen und Landschaftsbild),
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die Natur (Landschaftsschutz und Erhaltung des Kleinklimas)
in den angrenzenden Gebieten bzw. Gemeinden geringst möglich beeinträchtigt werden.
Dazu haben wir uns auch mit anderen Bürgerinitiativen zwischen Offenburg und Weil zur IG BOHR zusammengeschlossen und sind freundschaftlich verbunden mit weiteren Betroffenen entlang des Rheins und der Gütertransversale Rotterdam-Genua.
Mit vielfachen Aktionen, öffentlichen Demonstrationen und aufwändigen Gesprächen haben wir alle politischen Kräfte in der Region von unserem Anliegen überzeugt und in den kommunalen Verwaltungen volle Unterstützung erhalten. Nicht zuletzt unser Aufruf zu und unsere Unterstützung bei zehntausenden Einwendungen gegen die vorgelegten Bahnpläne haben auch bei den Vertretern des Landes ein Umdenken bewirkt.
Ein Projektbeirat – eine ganz neue Idee für Bürgerbeteiligung – wurde installiert unter Beteiligung von Bund, Bahn, Land, Kommunen und uns Bürgerinitiativen. Alle Planungen werden in dieser Organisation neu geprüft und erst dann zur weiteren Ausführung freigegeben. Damit haben wir mit unserer Idee, ganz auf die Wirkung der Politik zu setzen einen schönen Erfolg erzielt.
Zufrieden können wir aber erst sein, wenn unsere oben genannten Forderungen in gültigen Planfeststellungen enthalten sind. Bis dahin bleiben wir wachsam. |